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Ostseemetropolen und -Häfen

Metropolen und Häfen an der Ostsee

Riga

Im 12. Jahrhundert kamen gotische Kaufleute regelmäßig zum Handel an den Unterlauf der Daugava am Flüsschen Rīdzene (im deutschen: Riege), der in die Düna mündete und später zugeschüttet wurde. Häufiger wurden Missionsbewegungen vom späteren Gründungsort Rigas ausgeschickt, die jedoch bis zur Stadtgründung fehlschlugen. Vor allem zum Ende des 12. Jahrhunderts kamen zunehmend deutsche Kaufleute nach Livland. Die Stadt Riga wurde im Jahre 1201 von Bischof Albrecht von Buxthoeven gegründet und war die Hauptstadt von Livland. Riga war Sitz der Erzbischöfe von Riga, aber auch eine immer bedeutender werdende Hansestadt. Insbesondere in den ersten Jahrzehnten ihres Bestehens wuchs Riga mit beachtlicher Geschwindigkeit, so dass die bebaute Fläche innerhalb von weniger als 30 Jahren um etwa das fünf- bis sechsfache gewachsen war. Die Bürger der Stadt, insbesondere die Kaufleute die sich ansiedelten gewannen an Einfluss, so dass 1225 die Bürger ihren Stadtvogt selbst wählen konnten. Der Rat von Riga wird im Jahre 1225 zum ersten Male urkundlich erwähnt und bestand wahrscheinlich seit dem Jahre 1223. Riga war lange Zeit eine unabhängige Stadt. Erst seit der Schlacht bei Neuermühlen im Jahre 1492 erkannte der Erzbischof von Riga den Deutschen Orden als die Schutzmacht Livlands an. Riga führte die Reformation im Jahre 1522 ein, womit die Macht der Erzbischöfe ihrem Ende entgegenging. Nach der Abdankung des letzten Erzbischofs von Riga im Jahre 1561 kam die Stadt unter den Einfluss von Polen, doch Versuche zur Gegenreformation in Livland scheiterten. Im Jahre 1621 wurde Riga von Schweden erobert und blieb bis Anfang des 18. Jahrhunderts die zweitgrößte Stadt im schwedischen Herrschaftsbereich. 1710 eroberte Zar Peter der Große Riga und sie wurde 1721 an das Zarenreich angeschlossen und wurde 1796 Hauptstadt eines russischen Gouvernements. Bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts wurde Riga schrittweise zu einem der bedeutendsten Häfen Russlands ausgebaut, die Bevölkerungszahl wuchs dazu stark an. Obwohl Riga unter russischer Herrschaft blieb, war sowohl die Kultur als auch der Grundbesitz bis ins 19. Jahrhundert vom Einfluss der deutschen Oberschicht geprägt. Bis 1891 war die offizielle Amtssprache Deutsch, danach wurde Russisch Amtssprache. Nach dem ersten Weltkrieg wurde Riga Hauptstadt des neu gegründeten Lettland. Im zweiten Weltkrieg war Riga sowohl unter sowjetischer und dann deutscher Besatzung wurde zum Ende hin dann aber zum Teil der Lettischen Sowjetrepublik. Die Altstadt ist das historische und Zentrum Rigas am rechten Ufer der Düna und hat sich ihren Festungscharakter bewahren können. Rigas Altstadt ist UNESCO-Weltkulturerbe und hat einige Sehenswürdigkeiten zu bieten. So sind der Dom und die Petrikirche sicherlich immer einen Besuch wert. Aber auch die Drei Brüder, ein Gebäudeensemble aus der Hansezeit lohnt einen Besuch. Das Schwarzhäupterhaus ist als eines der Wahrzeichen Rigas ein Muss für jeden interessierten Besucher. Daneben hat Riga noch ein Schloss und das Rathaus für Besichtigungen zu bieten. In der Neustadt finden sich einige Straßen im gut erhaltenen Jugendstil, die einen Abstecher über die Düna wert sind. An Museen empfiehlt sich das Kriegsmuseum im Pulverturm bei dem die Ausstellungsräume selber einen Besuch wert sind. Außerdem hat Riga durch seine Lage als Hafenstadt natürlich für Seefahrtsinteressierte einiges zu bieten.

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