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Ostseemetropolen und -Häfen

Metropolen und Häfen an der Ostsee

Gdynia

Die erste urkundliche Erwähnung von Gdynia, heute besser bekannt als Gdingen, findet sich im Jahre 1253. Seit dieser ersten Erwähnung 1253 bis ins 20. Jahrhunderts hinein war Gdingen eigentlich nur ein weiteres Dorf, das im Wesentlichen vom Fischfang lebte.
Gdingen war zwischen 1309 und 1466 Herrschaftsgebiet des Deutschen Orden und kam danach wieder unter polnische Herrschaft. Durch die erste polnische Teilung im Jahre 1772 fiel Gdingen an Preußen und wurde erst nach Ende des ersten Weltkrieges im Jahre 1920 wieder Polen zugesprochen. Die in den Versailler Verträgen vereinbarte Abtretung westpreußischer Gebiete an Polen nach dem ersten Weltkrieg kam Gdingen unter polnische Herrschaft und in Gdynia umbenannt. Durch die polnische Verwaltung kam es zu einer einschneidenden Umstrukturierung. Diese Umstrukturierung war bedingt durch den mit dem Polnischen Korridor entstandenen Zugang Polens zur Ostsee und die sich daraus ergebende Möglichkeit, endlich einen polnischen Großhafen anzulegen. Im Jahre 1926 erhielt Gdynia dann Stadtrecht und zwischen 1926 und 1938 wuchs die Bevölkerung im Zuge des Ausbaus zum polnischen Großhafen von wenigen tausend Menschen auf über hunderttausend Einwohner. Die polnische Regierung errichtete einen Militärhafen und private Investoren ließen parallel dazu einen Handelshafen ausbauen. Die Mehrzahl der Neubürger war polnischen und insbesondere kaschubischen Ursprungs. Im Laufe des zweiten Weltkrieges wurde Gdynia dann von deutschen Truppen besetzt und annektiert und erhielt den Namen Gotenhafen. Die Namensgebung war eine Neuschöpfung und sollte an das ehemalige Siedlungsgebiet der Goten im Bereich der Weichsel erinnern. Die mehrheitlich polnische Bevölkerung der Stadt sollte umgesiedelt und durch Deutsche ersetzt werden. Im Zuge der Flucht der deutschen Zivilbevölkerung aus Ostpreußen und anderen Regionen am Ende des Zweiten Weltkriegs wurde Gotenhafen dann einer der wichtigsten Evakuierungshäfen. Bekannt sind hierbei vor allem zwei Schiffe, die aus Gotenhafen ausliefen, die Wilhelm Gustloff und die Goya. Nach dem zweiten Weltkrieg wurde Gotenhafen wieder polnisch und in Gdynia zurück benannt.
Heute ist Gdingen eine moderne polnische Hafenstadt mit einem regen Kulturleben. Sehenswert ist hier vor allem das alljährlichen polnische Filmfestival und das Open Air Festival, eines der großen Rockfestivals mit mehr als 50.000 Besuchern. Weiterhin ist Gdynia Hauptstadt des polnischen Segelsports. Neben einem Spaziergang über die Hafenpromenade bietet sich für den Besucher ein Gang an den Strand in unmittelbarer Nähe an, denn Gdynia ist nachweislich der Ort in Polen mit den meisten Sonnentagen. Dort findet sich auch Polens größter Jachthafen der durch seinen malerischen Anblick immer einen Besuch wert ist.

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