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Metropolen und Häfen an der Ostsee

Klaipeda (Memel)

Klaipeda, in Deutschland besser bekannt als Memel, ist eine Stadt am kurischen Haff in Litauen. Gegründet mit Namen Memel im Jahr 1253 unter Zuhilfenahme Dortmunder Kaufleute, so dass die Stadt fast Neu-Dortmund geheißen hätte. Schon fünf Jahre später im Jahr 1258 erhielt Memel das Stadtrecht. 1328 gingen die Stadt Memel und die Memelburg an den Deutschen Orden über und wurden so Teil des preußischen Ordensstaates. Da das Großfürstentum Litauen seit 1387 in Personalunion mit dem Königreich Polen verbunden war, wurde es zu einem mächtigen Gegner des deutschen Ordens. In den darauf folgenden häufigen Kriegen und Scharmützeln zwischen Litauen und dem Deutschen Orden kam es daher mehrfach vor dass Memel geplündert oder abgebrannt wurde. Nach der Eingliederung des Territoriums des Deutschen Ordens in Herzogtum Preußen begann für Memel eine Phase des Aufschwungs, der nur durch die zeitweise Besetzung durch Schweden im dreißigjährigen Krieg gebremst wurde. Memel wurde danach nochmals von Schweden im Schwedisch-Brandenburgischen Krieg besetzt und später im siebenjährigen Krieg von Russland. Memel war nach den preußischen Niederlagen gegen Napoleon zeitweise provisorische preußische Hauptstadt. 1871 wurde Memel dann Teil des deutschen Kaiserreichs und wurde nach dem Ende des ersten Weltkrieges auf Betreiben Frankreichs unter internationale Aufsicht gestellt und von Deutschland abgetrennt. 1939 kam Memel dann auf Druck der Nazis wieder unter deutsche Oberhoheit und war eine der Frontstädte im zweiten Weltkrieg. Memel wurde durch sowjetische Bombardements zu mehr als der Hälfte zerstört und wurde von den damals überwiegend deutschen Bewohnern kurz vor Kriegsende fast völlig verlassen. Bei der Eingliederung des nun endgültig umbenannten Klaipedas in die Litauische SSR 1945 wurden auch viele Bürger aus anderen Bereichen der Sowjetunion angesiedelt. Seit dem Beitritt Litauens in die EU befindet sich Klaipedas Wirtschaft im speziellen rund um den Hafen und die Seefahrt in einem kräftigen Aufwind. Sehenswert sind in Klaipeda zahlreiche Fachwerkhäuser aus dem 17. und 18. Jahrhundert die sich in der restaurierten Innenstadt befinden. Ein weiteres Highlight ist der Simon-Dach-Brunnen auf dem eine Figur aus dem bekannten Volkslied, die Ännchen von Tharau steht. Der Brunnen ist zugleich auch das Wahrzeichen von Klaipeda. Zwei historische Postämter davon eines mit einem berühmten Glockenspiel laden ebenfalls zu einem Besuch ein. Die Kirchen des alten Memel wurden leider alle durch den Krieg vernichten und ihre Ruinen beseitigt, so dass sich hier keine sehenswerten Kirchen mehr finden lassen. Für den literarisch Interessierten findet sich in der nahe gelegenen Ortschaft Nidda das Sommerhaus von Thomas Mann. Wer mehr an Badefreuden mit Kind und Kegel interessiert ist, sollte den nahe gelegenen Badeort Palanga, den bedeutendsten Litauens, aufsuchen. Letztendlich lässt sich feststellen, dass sich Klaipeda immer für einen interessanten Besuch eignet.

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