Ostsee Metropolen · Ostsee · Kreuzfahrten · Häfen

Ostseemetropolen und -Häfen

Metropolen und Häfen an der Ostsee

Königsberg (Kaliningrad)

Königsberg, das heutige Kaliningrad, wurde vom Deutschen Orden begründet. Dieser Deutsche Orden, der die Christianisierung der Balten betrieb, errichtete 1254 auf Anregung des böhmischen Königs anstelle der eroberten und zerstörten prussischen Burg Tvankste zum Schutz gegen die heidnischen Pruzzen zunächst eine hölzerne Burg. Diese zunächst temporäre Befestigung, Conigsberg genannt, wurde bis 1257 in einen Steinbau umgewandelt. Im Umkreis der Festung entstanden drei Städte namens Altstadt, Löbenicht und Kneiphof, die jeweils eine eigene Verwaltung hatten und ihre Befestigung, einen Markt und eine Kirche erhielten. Die Einwohner der Städte waren Deutsche, die vom Orden angesiedelt worden waren. Das Jahr 1255 wird hierbei als Entstehungsjahr der Gesamtstadt Königsberg angesehen. Die Altstadt wurde im Jahre 1256 angelegt und wurde nach der Zerstörung durch die Pruzzen im Jahre 1263 unterhalb des Schlossbergs wieder aufgebaut. Königsberg erhielt 1286 das Stadtrecht, wurde aber erst 1340 Mitglied der Hanse. Auf der Kneiphofinsel wurde zwischen 1330 und 1380 der Dom errichtet. Nach dem Verlust der Marienburg 1457 wurde Königsberg Sitz des Hochmeisters des Deutschen Ordens. Als die preußischen Stände gegen den Orden im 15. Jahrhundert aufbegehrten und den Preußischen Bund gründeten, war Königsberg zunächst mit dabei, kehrte dann aber zur Loyalität gegenüber dem Orden zurück. Im Zweiten Frieden von Thorn wurde Preußen dann geteilt. Zum königlichen Preußen mit Polen in Personalunion, gehörte auch die Marienburg, der ehemalige Hauptsitz des Ordens. Königsberg gehörte zu der verbleibenden Hälfte Preußens und war Hauptsitz des Ordens. Im Jahre1525 führte der bisherige Hochmeister und Markgraf von Brandenburg-Ansbach die Reformation ein und wandelte den ihm verbliebenen Rest des preußischen Ordensgebietes in das Herzogtum Preußen unter polnischer Lehenshoheit um. Das Herzogtum bezog sich nur auf den östlichen Teil Preußens, daher führten er und seine Nachfolger den Titel „Herzog in Preußen“ und nicht „Herzog von Preußen“.
In der Neuzeit war Königsberg eine der wichtigsten Städte Preußens und verblieb bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs in deutscher Hand. Unter sowjetischer Herrschaft wurde es dann willkürlich in Kaliningrad umbenannt, nach dem Politiker Michail Kalinin, der allerdings keinen Bezug zu der Stadt hatte. Heute hat Kaliningrad zahlreiche Museen die einen Besuch rechtfertige, beispielsweise das Immanuel-Kant-Museum und das Dommuseum. Zu erwähnen ist auch das Museum für Geschichte und Kunst mit Teilen der Prussia-Sammlung, und das in einer alten Festung eingerichtete Bernsteinmuseum mit einer großen Ausstellung an Bernstein. Der Besuch der Kunstgalerie Kaliningrads ist für den Kunstinteressierten sicherlich eine interessante Abwechslung.
Für Jung und Alt findet sich noch das Museum des Weltozeans, das im Schiff Witjas am Pregelufer eingerichtet wurde. Sehenswert sind weiterhin der Dom mit dem Grab Immanuel Kants und die ehemalige Stadtbefestigung mit mehreren gut erhaltenen Toren. Für den Tierfreund bietet sich der Zoo an, einem der ältesten Zoos in Russland. Alles in allem ist das ehemalige Königsberg für Jung und Alt einen Besuch wert.

zurück | nach oben