Ostseemetropolen und -Häfen

Metropolen und Häfen an der Ostsee

Rostock

Rostock – die Stadt an der sich der Fluss teilt, dies ist zumindest die Übersetzung des Gründungsnamens. Im altpolabischen Sprachgebrauch der Kyzziner des 7. Jahrhunderts bedeutet roz auseinander und toc Fluss. Der Name der Stadt die erstmals 1218 das Stadtrecht erhielt, lässt sich also bis ins siebte Jahrhundert zurückverfolgen. Um 1165 wurde die Stadt an der Warnow erstmalig urkundlich erwähnt. Rostock selbst gründete sich aus drei Teilsiedlungen die sich um die Petrikirche, die Marienkirche und die heute zerstörte Jacobikirche gruppiert haben. Erst im Jahre 1265 vereinigten sich die drei Siedlungen und schufen so den Grundstein für die Macht und das Ansehen der Hansestadt Rostock. Es folgten Jahrhunderte des Friedens und der Macht, die erst mit dem Niedergang der Hanse im 16. Jahrhundert ein Ende fanden. So kam im 16. Jahrhundert Rostock wieder unter die Herrschaft der Herzöge von Mecklenburg und Rostocks Stern begann zu sinken. Von der Herrschaft anderer konnte sich die Stadt bis ins 20. Jahrhundert nicht mehr befreien. Bedeutend für die Stadt war im Laufe der Industrialisierung des 19. Jahrhunderts noch die Ansiedlung der Heinkel-Flugzeugwerke 1922, in denen das erste flugfähige Flugzeug mit Düsenantrieb gebaut wurde und das am 27.8.1939 seinen Jungfernflug in Rostock hatte. Im zweiten Weltkrieg wurde Rostock zu Großteilen von alliierten Bomberverbänden in Schutt und Asche gelegt. Da Rostock nach dem zweiten Weltkrieg im Bereich der sowjetischen Besatzungszone lag, die dann ja in die DDR überging, sind leider viele historische Gebäude in den Jahren nach dem Krieg nicht wiederhergestellt worden. Erst seit dem Jahre 1990 besinnt sich Rostock wieder auf seine lange Tradition und hat auch wieder den Titel Hansestadt angenommen.
Rostock als Tourist zu besuchen ist auf jeden Fall ein lohnendes Unterfangen. Besonders empfehlenswert ist ein Besuch sicherlich für den historisch Interessierten. So finden sich zwar im Innenstadtbereich wegen der Zerstörungen nur noch wenige historische Gebäude, diese sind dafür dann umso sehenswerter. So sind auf jeden Fall die gotische Marienkirche, die Nikolaikirche aus dem 13. Jahrhundert einen Besuch wert. Auch das gotische Rathaus und das Patrizierhaus Hausbaumhaus sowie das Ständehaus wollen besichtigt werden. Für den museal Interessierten ist leider zu bemerken, dass sich keine größeren und bedeutenden Museen in Rostock finden lassen, allerdings ist in den kleinen und meist lokalpatriotisch ausgerichteten Ausstellungen der Eintritt meist frei. Von den Befestigungsanlagen der mittelalterlichen Stadt mit ihren Wehrtürmen und Toren sind einige nicht nur erhalten sondern wurden in den letzten Jahren restauriert, so dass sich eine Besichtigung anbietet. Die beste Besuchszeit für Rostock ist zweigeteilt. So findet zum einen in der Vorweihnachtszeit in Rostock der größte Weihnachtsmarkt Norddeutschlands statt, dessen Besuch mit Sicherheit ein schönes und besinnliches Erlebnis für Jung und Alt darstellt. Zum anderen findet in der 2. Augustwoche die Hansesail in Rostock statt. Das viertägige Segelerlebnis mit über 1 Million Besuchern bietet auch der Landratte dank eines umfangreichen Rahmenprogramms ein unvergessliches Erlebnis. Die Hansestadt Rostock ist also im Sommer wie im Winter und natürlich auch dazwischen immer eine Reise wert.

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